Diepholzer Moorschnucken

Einen wichtigen Beitrag zum Naturschutz leisten die Schnuckenherden, die mit Schäfer und Hundebegleitung ganzjährig durch die Diepholzer Moorniederung ziehen. Die weiße, hornlose Heidschnucke, kurz Moorschnucke genannt, ist verwandt mit der schwereren, grauen, gehörnten Heidschnucke aus der Lüneburger Heide. Im Freistätter Moor unterstützen mehr als 2500 Moorschnucken die Landschaftspflege durch ihren ganzjährigen Weidegang. Ein Schafstall liegt gegenüber der Jugendhilfe-Einrichtung Deckertau, an der Verbindungsstraße von Freistatt nach Heimstatt Hier kann man zwischen Mitte Februar und Mitte April kleine Lämmer besichtigen. Ein weiteres aufregendes Ereignis ist die Schafschur-Prozedur ab Mitte Mai, wenn professionelle Scherer die Tiere von ihrem dicken Winterfell befreien. Mit geübten Handgriffen packen sie die flinken Tiere bei den Hufen und scheren mit einem speziellen Scherapparat die Wolle in Streifen vom Körper.



Kraniche im Freistätter Moor

Kranich
Foto: Marek Szczepanek

Die Diepholzer Moorniederung liegt direkt auf der Zugroute der Vögel aus Skandinavien über die Rügen-Bock-Region nach Südfrankreich und Spanien. Seit der Wiedervernässung der Hochmoorflächen der Diepholzer Moorniederung wird diese mehr und mehr von Kranichen auf ihren Herbst- und Frühjahrszügen aufgesucht. Die weiten Moorflächen und deren Umgebung bieten den scheuen Vögeln beste Bedingungen für Rast und Nahrungsaufnahme auf ihrer langen, kräftezehrenden Reise.

In den ungestörten Flachwasserbereichen schlafen die großen Tiere nachts stehend –geschützt vor natürlichen Feinden wie dem Fuchs. Tagsüber finden sie auf den nahegelegenen abgeernteten Getreidestoppelfeldern, auf Feuchtwiesen und Brachflächen ein reichhaltiges Nahrungsangebot.

Hier in Freistatt sind die Tiere ab Anfang/Mitte Oktober allerorts zu hören. Sehen kann man sie, wenn man mit der Feldbahn ins Moor fährt. Westlich der Gleisstrecke stehen sie in sicherer Entfernung auf den Feuchtwiesen und Agrarflächen zur Futtersuche. Oder man sieht sie in keilförmiger Formation über den Himmel ziehen.

Auf dem Herbstzug rasten inzwischen bis zu 40.000 Kraniche gleichzeitig in der Diepholzer Moorniederung. Die Vögel verbleiben mehrere Wochen hier und ziehen erst im Dezember wieder fort. Die Präsenz im Frühjahr ist kürzer; Anfang März kehren die ersten Kraniche wieder, ziehen aber sehr bald weiter in ihre nördlichen Brutgebiete.